Im Rahmen der „Regionale 2013 – Oben an der Volme“ wurden für die Stadt Meinerzhagen Handlungskonzepte für die Innenstadt erarbeitet. In diesem Zusammenhang galt es, das Bahnhofsumfeld neu zu gestalten und die Fußwege durch den denkmalgeschützten Park zu verbessern. 1985 war der Park mit der Villa in die Denkmalliste der Stadt Meinerzhagen eingetragen worden. Um eine denkmalgerechte und denkmalverträgliche Entwicklung einzuleiten, wurde 2013 die Erarbeitung des vorliegenden Parkpflegewerkes beauftragt.
Im Folgenden werden die einzelnen Arbeitsschritte des Parkpflegewerkes kurz beschrieben. Eine Bestandsanalyse beschreibt die heutige Nutzung und das optische Erscheinungsbild der Anlage. Im Dezember 2013 erfolgte eine Aufnahme der Gehölze vor Ort, um die Daten des Baumkatasters von 1986 zu aktualisieren und eine Übersicht über vorhandene, aber bisher nicht aufgemessene Ausstattungselemente, Gebäude, Wegekanten, Gewässerkanten und Gehölze zu erhalten.
Auf Grundlage der historischen Pläne und Quellen wurde im Abgleich mit dem aktuellen Bestandsplan eine anlagengenetische Karte im Erhebungsmaßstab 1:500 angefertigt. Die denkmalrelevanten Schichten werden in unterschiedlichen Farben dargestellt. Für die langfristige Pflege der Anlage wird hier die Bedeutung der einzelnen Elemente erkennbar. Die anlagengenetische Karte ist Grundlage des denkmalpflegerischen Leitbildes.
Die wesentliche Gestaltungsphase des Parks fand nach dem Bau der Villa im Jahr 1888 statt. Die mit ihrem Bau (oder in den Folgejahren) geschaffenen Strukturen wie Wegenetz, Nutzgarten, Verteilung von offenen Wiesenbereichen und baumbestandenen Arealen des Parks, Bachverlauf und Teiche, Brücken etc. sind für die Phase des Villengartens (1888 – 1950) maßgeblich.
Am Ende stand die Formulierung von Erhaltungs- und Entwicklungszielen auf Grundlage der anlagengenetischen Karte unter Auswertung der Nutzungsanalyse. Dieses ermöglichte die Aufstellung eines Maßnahmenkatalogs zum Erhalt der einzelnen Gartenteile nach Prioritäten und die Untersuchung zukünftig geplanter Nutzungen auf ihre Denkmalverträglichkeit.
Das Pflegekonzept in Form eines Katalogs der Pflege- und Restaurierungsmaßnahmen für kurz-, mittel- und langfristige Zeiträume bildete die Grundlage für den zukünftigen Umgang mit dem Park. Die vorgeschlagenen und erforderlichen Maßnahmen werden in einer Zeichnung im Maßstab 1:250 dargestellt. Das Pflegekonzept sollte immer Bestandteil eines Parkpflegewerks sein, da viele Gärten und Parks durch falsch verstandene Pflege in ihrer Substanz gefährdet sind.