barrierearme Terrasse

Das Ehepaar Z.-K. hatte sich ein Haus speziell für ihre Wünsche in der Zeit nach dem Berufsleben bauen lassen. Auch der Garten sollte hohen Ansprüchen genügen und viele Wünsche erfüllen, gleichzeitig mussten baurechtliche Auflagen erfüllt werden.

Herr von Kortzfleisch fertigte Vorentwürfe. Dabei stellte sich heraus, dass es ein reiner Staudengarten (völlig ohne Rasenflächen) werden sollte, mit einem großen Teich, gerne Präriestauden, Gräser und kräftige Farben bitte!

Diese Wünsche riefen mich (Ariane Kaths), die Pflanzenfrau des Büros mit auf den Plan. So entstand nach diversen Entwürfen und Besprechungen vor der mit vielen bodennahen Fenstern und Glastüren ausgestatteten Südseite des Hauses das Herzstück des Gartens: ein langgestreckter Teich, an der schmalsten Stelle mittels schwebenden Steinplatten zu überqueren. Umgeben ist der Teich von großen Staudenflächen verschiedenster Charaktere, durch die sich mit Holzhäcksel belegte Wege ziehen. Sie verbinden auf natürliche Art die Holzdecks am Haus mit allen wichtigen Bereichen im Garten. So erlebe ich sowohl den Teich, als auch Haus und Garten aus immer neuen Perspektiven während ich die Wege entlang durch die verschiedenen Gartenräume schlendere.

Blick über den großen Teich

In diesen Gartenräumen schaffen die vielfältigen Stauden-Kombinationen unterschiedliche Atmosphären, die natürlich auch von den Standortbedingungen mitbestimmt wurden. An der Westseite des Hauses gestalteten wir eine langgestreckte Rabatte mit Stauden in kraftvollen Pink– und Purpurtönen. Das Jahr beginnt hier mit Orientalischer Nieswurz, winzigen Wildtulpen, schwarzen Tulpen, gefolgt von orientalischem Mohn, Lupinen, Rosen und im Herbst natürlich mit Astern in wunderbaren Weinrot- und Violetttönen und dazu rotfärbende Gräser.

Diese Violetttöne leiten an der Südwestecke in einen Bereich mit würzigen mediterranen Sonnenpflanzen wie Fenchel, pastelligem Lavendel und blauem Ysop über. Hier gibt ein Hochbeet aus Sandsteinquadern den wichtigsten Küchenkräutern ein ohne Bücken leicht zu bearbeitendes Refugium, umschließt aber gleichzeitig als warme Rückendeckung das westliche Terrassendeck. Den trockenen Bereich zwischen Haussüdwand und Teich füllt eine Steppenpflanzung aus Sommersalbei, Brandkraut, Gräsern. Die Betrachterin innen am bodennahen Fenster wähnt sich mitten in der Pflanzung, ohne das der Blick auf den Teich behindert wird.

Jenseits von Teich und Ostterrasse schließt sich eine Rabatte in Feuerfarben auf üppigem, gut mit Kompost versorgten Boden an. Von Fenstern und Holzdeck fällt der Blick im Februar auf die rotblühende Zaubernuss mit schwarzen Lenzrosen, bald gefolgt von roten Zierquitten in Begleitung von rotem Lungenkraut und vielen Krokussen in Creme- bis Orangetönen.

Wasserfläche statt Rasen

Neue Üppigkeit bringen im Mai die Tulpen in Orange, Rot und Schwarz, bevor im Sommer die Mohne, Taglilien und Indianernesseln gemeinsam mit Strauch- und Kleinstrosen in Orangeschattierungen das Bild bestimmen.

Der Herbst gehört letzten Stauden und dem Laubfeuerwerk von Zaubernuss und Japanahorn.

Solch fein abgestimmte Bilderabfolgen wie im Beispiel der Feuerrabatte ziehen sich durch alle Gartenräume. In den schattigen Bereichen hinter dem Teich und an Ost- und Nordseite des Hauses sind kleine Frühjahrsgeophyten die Hauptakteure. Innerhalb weniger Jahre werden sie sich zu flächigen Blütenteppichen verdichten, bevor im Sommer die Blattpflanzen Ruhe und vielgestaltiges Grün bringen.

Das Ziel, einen ganzjährig attraktiven Garten zu gestalten, der den Hausbewohnern durch die großen Glasflächen auch im Winter ganz nah zu sein scheint, ist beinahe erreicht.

Fläche: 620 m², Planung 2014, Bau 2015, Kosten: 70.000 Euro