Vor zwanzig Jahren ist dieses Konzept zur Wiederbelebung eines historischen Gartens entstanden. Das ist lange her. Weil die Arbeit an solchen Konzepten besonders spannend ist, finden Sie hier eine Zusammenfassung.
Gut Barnstedt im Süden von Lüneburg ist seit dem 12. Jahrhundert in Familienbesitz und bis heute wird hier Landwirtschaft betrieben. Der Anbau von Produkten im Biolandverband ist Zeichen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Landschaft. Der Erhalt der alten Gebäude besonders des Gutshauses von 1673 und der Kapelle von 1593 steht für den verantwortungsvollen Umgang und den Erhalt des Kulturerbes und der Zeugnisse der Geschichte der Familie.
Geschichte: Eleonore v. Estorff, geb. de Farcy de St. Laurent, die bis etwa 1763 in Barnstedt lebte, beeinflusste die Gestaltung des Gutes massgeblich. Sicher kannte sie die berühmten Barockgärten adliger französischer und bretonischer Familien.
In Barnstedt sind bis heute Spuren der alten Anlage zu sehen: der Standort der Kapelle, der Weg vom Gutshaus dorthin, die erhaltene gärtnerische Nutzung eines der alten Beete und alte Begrenzungsmauern und Torpfeiler.
Ein Barockgarten im 21. Jahrhundert?
Durch die Wiederbelebung des alten Gutsgartens können mehre Ziele erreicht werden. Hier gilt es, Reste eines bedeutenden Kulturerbes zu sichern und in einen Rahmen zu setzen, der die barocke Gestaltungsidee erkennen lässt. Die räumliche Ordnung des Gutes und seine Nutzung als landwirtschaftlicher Betrieb sind bis heute erhalten und könnten auch die zukünftige Voraussetzung für die Wiederaufnahme der gärtnerischen Produktion in dem wiederhergestellten Garten bilden.
Der alte Gutsgarten sollte nicht originalgetreu wiederhergestellt werden, da von ihm zu wenig Spuren nachzuweisen sind. Das Gestaltungsprinzip, welches sich aus den historischen Plänen ableiten lies, sollte die Grundlage für die neue Anlage bilden. Auch die ursprüngliche Nutzung sollte wieder aufgegriffen werden: der Anbau von Gemüse und Kräutern und gleichzeitig ist der Garten Zugang zur Gutskapelle und könnte den Rahmen für Gottesdienste, Hochzeiten oder Trauerfeiern bilden.
Heute, zwanzig Jahre nach diesem Entwurf, mit mehr Erfahrung in der Gartendenkmalpflege und im Entwerfen neuer alter Gärten könnte dieses Konzept anders aussehen.