Vielfach werde ich gebeten, Ratschläge für die Anlage eines pflegeleichten Garten zu geben. Mein Vorschlag ist: pflegen Sie Ihren Garten! Soviel Arbeit ist es garnicht. Einen Rasen regelmäßig zu mähen, braucht mehr Zeit, als eine regelmäßige Pflege dicht bepflanzter, sorgfältig geplanter Staudenbeete.
Oder beauftragen Sie jemanden, der sich mit Stauden undGehölzen gut auskennt und Ihren Garten pflegt, wie seinen eigenen. Eineausgebildete Gärtnerin oder ein umsichtiger Gärtner sind in der Lage, mitrelativ wenig Aufwand, aber regelmäßigen Pflegeterminen Ihren Garten langfristig schön zu erhalten.
Die Bilder zeigen einen Vorgarten von ca. 210 qm, der vorca. 20 Jahren nach den Plänen einer Kollegin bepflanzt worden war. Vor ca. 5Jahren war weißer Zierkies, mit dem Ziel die „Unkräuter“ einzudämmen,verteilt worden. Einige der verwendeten Stauden hatten sich in den vergangenenJahr stärker als andere ausgebreitet und die Quecke hat sich eingeschlichen.Als Alternative zu einer Neuanlage habe ich vorgeschlagen, durch eineregelmäßige Pflege dem Garten allmählich wieder zu einem attraktivenErscheinungsbild zu verhelfen.
Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Im 1. Jahr waren von April bisNovember 17 Termine mit insgesamt 42,8 Stunden notwendig. Mit Beginn im Aprilund Mai war der Aufwand noch durch das Roden überzähliger Gräser (Waldmarbel)und Gehölzausläufer (Schlehe) und der Neubepflanzung einiger Lücken relativhoch. Im Herbst wurden einige Sträucher umgepflanzt und ein Haselstrauchgerodet. Dazwischen war das Jäten der Quecke unter dem Zierkies imStaudenbestand und zwischen den Rosen die Hauptaufgabe. Auf acht Monateverteilt waren durchschnittlich 2-3 Verabredungen ausreichend.
Im Folgejahr waren es für den Vorgarten zwischen April und November nur noch 10 Termine mit insgesamt 28,5 Stunden. Die regelmäßigen Termine 2018 hatten nachhaltige Wirkung. Das ergab für die Saison 2019 einen durchschnittlichen Aufwand von 50 Minuten je Woche oder 8 Minuten je qm im ganzen Jahr. Das Giessen durch die Eigentümerin ist in dieser Rechnung allerdings nicht enthalten.
Ziel der weiteren Entwicklung des Gartens ist es, durch langfristige Veränderung der Pflanzenauswahl den Bedarf an Bewässerung möglichst gering zu halten. Weitere Ergänzungen durch attraktive, robuste Stauden können die Blütenvielfalt und das schöne Bild noch verbessern.