Als Frau H. mich anrief, hatte sie eine schwere Zeit hinter sich und wollte mehr Schönheit und Freude in Ihr Leben bringen. Als Baustein täglicher Freude sollte der Hof hinterm Haus in einen sonnigen Wohngarten verwandelt werden, der es ermöglicht, viel Zeit im Freien zu verbringen.
Der kleine Innenhof zwischen Wohnhaus, Garage und hohem Nachbargebäude, wurde von einer riesigen Zeder dominiert, die die Anlage von Beeten unmöglich machte. Ich riet Frau H. dazu, die Zeder per Seilklettertechnik fällen und den Stubben roden zu lassen, um ihren Traum zu verwirklichen.
Der kleine Innenhof zwischen Wohnhaus, Garage und hohem Nachbargebäude, wurde von einer riesigen Zeder dominiert, die die Anlage von Beeten unmöglich machte. Ich riet Frau H. dazu, die Zeder per Seilklettertechnik fällen und den Stubben roden zu lassen, um ihren Traum zu verwirklichen.
So plante ich eine optische Querachse auf deren einer Seite ein Brunnen auf einem Kiesquadrat unter der Süßkirsche seinen Platz fand.
Als Gegenüber entstand ein weiteres kleines Kiesquadrat mit einer Leselaube, umrahmt von duftenden Pflanzen wie Rosen und Bergminzen. Zugang zur Leselaube gewähren nur zwei große Thymian-gesäumte Trittplatten, sodass der Beetrahmen um den Leseplatz geschlossen wirkt, als umschließe er ein kleines Freiluft-Zimmer. Vier ausdrücklich gewünschte Kugel-Ginkgos der Sorte ‚Mariken‘ markieren die Ecken des Ensembles.
Von der großzügigen Wegeachse zwischen Haus und Garage erreicht man dieTerrasse, auf der Tisch Bank und Stühle für 4 Personen sowie Funkien und Fuchsien in Terracotta-Gefäßen Platz finden.Rückendeckung erhält die Sitzgruppe von einer uralten blauen Wisterie, die Nachbars Giebelwand begrünt, und einer Bambushecke. Die grauen Sandsteinplatten im Format 40 x 60 cm verleihen der Terrasse eine ruhige Ausstrahlung.
Dieses Material zieht sich verbindend durch das gesamte Gärtchen, als Pflasterstein für die Wege, als Schmuckkante und als Kantenstein zur Befestigung der Blumenbeete. Durch seinen exakt, rechtwinkligen Schnitt verbindet dieses Material die natürliche weiche Wirkung des Sandsteines mit der Korrektheit der geometrischen Gestaltung.
Der Anblick des Gärtchens ist ganzjährig bedeutsam, sodass es durch ein großes Fenster und eine Glastür eng mit dem Haus und seinen Menschen verbunden ist. So blüht es fast ganzjährig in Schattierungen von Weiß und Rosa mit einem Hauch Violett. Im Januar zeigen sich die ersten Christrosen, gefolgt von einer Schar kleinster Frühlingsgeophyten wie Elfenkrokus, Schneeglanz, Schneeglöckchen unter der blühenden Kirsche und Narzissen und Tulpen, teils üppig gerüscht.
Rosen und Stauden folgen unterstützt von duftenden Kräutern und Südländern in Töpfen. Blattpflanzen sorgen mit verschiedensten Schattierungen von Grün und Grau für den Hintergrund und setzen mit gelblichen Tönungen Lichtpunkte im Schatten.
Im Herbst hat das Laub als sonnengelbes Ginkgolaub oder kleine rote Ahornfächer seinen großen Auftritt.
Das ruhige Winterbild lebt für eine kurze Zeit nur von den Strukturen und Linien, der zu schönen Pflasterflächen zusammengefügten Steine, unterbrochen vom Grün einiger Pflanzen wie Buchspyramiden und den freundlich nickenden Bambuswedeln. Darauf die Spuren von Regen, Schnee und Raureif.
Fotos: Hammann und A. Kaths