1 Durch das Mondtor betrete ich den magischen Garten der Liebe

Inspiriert durch die Zusammenarbeit an unserem Buch “Grüne Bande” beschlossen Christiane Büch und ich,(Ariane Kaths) der Bitte gemeinsam zu folgen, als die Zeitschrift “Landgang” anfragte. Wir wurden gebeten, Frau Borgs, die Gewinnerin eines LeserInnenwettbewerbes zu unterstützen und am Wettbewerb 2014 im Rahmen des “Park and Garden“-Sommers in Gut Stockseehof teilzunehmen.

“Magische Gärten” war das diesjährige Thema…

Auf der Basis von Frau Borgs Idee begannen wir zu planen und machten uns auf die Suche nach der “Magie der Liebe”… so sollte unser Beitrag heißen…

Christiane Büchs Schwerpunkt war dabei die formale Gestaltung und ich wollte unsere Ideen in der Bepflanzung ausdrücken.

“Magie der Liebe”…natürlich präsentierten wir rote Rosen für die Liebe, allerdings in ihren samtigen Tönungen – für die Tiefe der Gefühle.

Doch zurück zum Anfang, dem Frühling: Er beginnt ungewöhnlich dunkel und geheimnisvoll mit Anthriscus ‘Ravenswing’, (deren fedriges schwarzes Laub an Rabenflügel erinnert) und hineingewebten schwarzen Akeleien. Sie und ihr Begleiter, der schwarzlaubige Holunder, schwarze Hornveilchen und schwarzer Schlangenbart lassen uns die Tiefe, das Unergründliche spüren.und an die schwarzen Seiten der Liebe denken.

Tränende Herzen in Rosa eröffnen den Farbenreigen, zeigen friedliche, zarte Gefühle. Und die kleine Heidenelke (Dianthus deltoides ’Brilliant’, Lupinen ’Edelknabe’ und samtige Paeonien schließen sich an mit erstem leuchtenden Rot. Sie kündigen den Sommer an, in dessen Üppigkeit und Wärme die feurigen Farben und Gefühle zuhause sind.

Im Sommer scheint die duftende Pracht der Rosen mit Taglilien und Dahlien um die Wette zu blühen und gemeinsam mit Schokoladenblumen und schwarzen Bartnelken bilden sie ein Farbenmeer von gedecktem Rot bis zu den Violettönen.

Große Driften von Geranium psilostemon steuern einen Schuss Magenta hinzu, denn Liebe kann auch schrill sein.

Was fehlt noch? Natürlich, die Leichtigkeit – zartes Mädchenhaargras und großes Reiherfedergras weben sie hinein, während sie sich leise im Sommerwind wiegen.

Habe ich nun entlang der blühenden Wegeachse die vielen Aspekte der Liebe passiert und bin durch das Mondtor aus Weidenruten getreten, so beginnt eine andere Welt:

Vorbei an einer lichtdurchschienenen roten Wand schlüpfe ich in den ruhigen Raum des Blutbuchenkarrees mit Brunnen und Sitzsteinen.

Hier wirken nur das weinrote Laub der Hecke, Blattpflanzen in gedeckten Tönen die schwarzen Halme des Schlangenbartes und der stetige Hall der Wassertropfen in der Tiefe des Brunnens.

Dieses symbolische Zentrum des Gartens führt auch mich in meine Mitte zurück, damit ich mich nicht verliere im Sturm der Gefühle.

Die Phasen der Ideenfindung, Planung und die Ausführung waren ein Erlebnis. Die ersten Bodenarbeiten fanden bei Frost und magischem Feennebel statt und waren nur mit Spitzhacken zu bewerkstelligen. Die Entwicklung und Installation der Mondtores, entworfen von Susan Walke, wurde von uns allen gespannt verfolgt. Und auch das Pflanzen bei traumhaftem Wetter mit dem engagierten Team der Gruppe “Gartenzeit” aus Schleswig Holstein war anstrengend aber beglückend.

Die Pflanzung entwickelte sich sehr gut und faszinierte über den Sommer 2014 so viele Menschen, das wir den mit 3000 € dotierten Publikumspreis gewonnen haben.